Tennis – vermisste Heimat

Bild: Lucian Petre-Viziru siegreich in seinem erst im Tiebreak entschiedenen Einzel.

Tennis ist mehr als auf rotem Sand herumzurennen, herumzuschwitzen, Bälle herumzudreschen und beim Wettkampf noch herumzudiskutieren. Tennis ist ein Stück Heimat – im Training, bei Wettkämpfen; Tennis hat seinen Ort – die eigene Sportanlage und Tennis ist Begegnung – mit den Mannschaftskameraden, Sportsfreunden, mit der gegnerischen Mannschaft nach dem Spiel in lockerer Runde in freundschaftlicher Atmosphäre bei Gegrilltem und Bier. Tennis ist etwas, was man intensiv vermisste, nach dem man Heimweh hatte – und ganz neu, vermutlich so intensiv wie noch nie, wertschätzt als Teil des eigenen Lebens neben Beruf und Familie.

Das alles lehrt Corona und schafft das Bewusstsein, was es heißt: den roten Sand unter den Sohlen, den Schläger fest in der Hand, den Ball klar im Blick – in der so lange vermissten Ausrichtung: jetzt gilt es, ich spiele für meinen Verein, ich will für ihn gewinnen, ich gebe alles! Das ist wichtig: endlich wieder Tennis, endlich wieder Wettkämpfe, endlich wieder dort, wo das sportliche Herz schlägt!

Bei den Herren 40 – 1. Bezirksklasse – schlug das sportliche Herz gegen den TSC GB Wertheim zunächst einmal ziemlich schnell, denn bei aller Begeisterung für den ersten Wettkampf in diesem Jahr, der Gegner war ein richtiger Hammer, der alles daransetzte, in Tauberbischofsheim als Sieger vom Platz zu gehen. Dies vermiesten ihm Lucian Petre-Viziru, Jochen Häfner, Axel Vogt und Niko Götz, die alle gewannen, während Volker Schäfer und Sven Weinig verloren. Im Doppel sah es dann umgekehrt aus, nur Vogt/Schäfer gewann, also knappes Rennen, knapper Sieg: 5:4.

Gegen den TC Umpfertal 1 waren die Herren 40 nach dem Wertheim-Kampf so richtig in Fahrt: nichts anbrennen lassen, keine Fisimatenten, ratzfatz Sieg in die Tasche: Jochen Häfner, Axel Vogt, Gunter Neumann, Volker Schäfer, Alexander Mauder, Jochen Dietz und dann wurden auch noch alle drei Doppel „eingesackt“, 9:0 Sieg. Tauberbischofsheim Tabellenführer, Tauberbischofsheim vor dem Aufstieg, doch dafür muss ein Auswärtssieg in Neckarbischofsheim her – kein einfaches Pflaster.

Bei der 2. Herrenmannschaft (4er) – 1. Kreisklasse – lief es nicht so rund, das Vorbild 1. Herrenmannschaft wirkte nur in Ansätzen gegen den TC Großeicholzheim 1. Dominik Sallath und Stefan Bergfeld machten klare Sachen, 2:0 Führung. Alexander Hofmann patzte und Luis Weinig verlor erst im Tiebreak nach einer fulminanten Aufholjagd – der 1. Satz ging mit 0:6 „den Tennis-Bach“ runter, Endergebnis im Einzel 2:2. Gleiches Bild beim Doppel, nur Bergfeld/Hofmann brachten ihres durch, Endergebnis: 3:3.

Die Herren 70 (4er) – 2. Bezirksliga – schielten gleich zu Beginn nach dem Sieg gegen den TC Rot 1971 1. Lothar Döring und Karlheinz Münch machten kurzen Prozess, Reiner Hammer und August Horn langen, also mit Tiebreak, am Ende 4:0 Führung im Einzel. Klaus Parr/Erich Schönleber setzten die Siegeslinie fort, nur Hammer/Otmar Schäfer waren gezwungen, Rot den Ehrenpunkt zu gönnen, Endstand 5:1 für Tauberbischofsheim.

Die Tennis-Damen – 2. Bezirksklasse – folgten gegen den TSC GB Wertheim 1 nicht den Spuren der Herren, ein positives Ergebnis zerschmolz in der Sonnenglut. Nur Steffi Linhart siegte klar, Simone Schäfer erst im Tiebreak und danach folgten ausschließlich Niederlagen: bei Christa Marko und Sandra Popp deutlich, bei Melina Ries und Alexandra Roth im Tiebreak, Einzelstand 2:4 und im Doppel war dann nichts mehr zu holen – Endstand eine 2:7 Niederlage, die in Wertheim auch körperlich vermittelt wurde: es gab nur kaltes Wasser zum Duschen.

Artikel und Foto: Klaus Schenck

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